Austernfischer-Kükenkampf

Am 5. Juli wurde ich Zeuge eines schönen Schauspiels. Vor meinem Wohnzimmerfenster auf der Hamburger Hallig kam abends die Austernfischer-Familie von Nest 7, mit ihren drei 19 Tage alten Küken, aus der Salzwiese unter dem Stacheldraht durchgeschlüpft und begann die Warft, auf der sich auch gerade einige Schafe eingefunden hatten, zu erkunden.
Während ich den Familienausflug beobachtete, gerieten zwei der drei Küken immer wieder aneinander. Üblicherweise sind diese Familienverbände scheu, die Altvögel alarmieren sofort, wenn sich ein Mensch nähert, die Küken suchen dann das Weite und verstecken sich in höherer Vegetation. Ich habe schon öfters versucht, Küken aus dem Fenster zu fotografieren, bin aber nie zu einem guten Resultat gekommen. Als der Streit zwischen den beiden Jungvögeln aber immer handfester wurde, öffnete ich das Fenster und stieg, nachdem sich die Position als suboptimal herausstellte, vorsichtig in den Vorgarten hinaus. Die Altvögel begannen sofort mit Alarmgeschrei und flogen aufgescheucht umher. Die Jungen waren aber so auf ihre Reiberei konzentriert, dass sie mir keine Beachtung schenkten. Das dritte Küken war sofort auf und davon. Ich konnte ungestört den Streit fotografieren, bis die Küken taumelnd wieder weiter Richtung Stacheldraht gerieten und alles Weitere in die hohe Salzwiese verlegten.

Ein Kommentar

  1. Glück muß man haben! Den Kampf der jungen Austernfischer im Bild festzuhalten, ist so ein Fall. Man kann fast sehen, was die Kleinen denken. Richtige kleine Giftzwerge. Sich gegenseitig den Schnabel in den Hals stecken, das sieht richtig gefährlich aus. Die Siegerpose zum Schluß, ist für mich der Höhepunkt der Auseinandersetzung, total witzig!

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